SGV Manual

Bauchschmerz, Diarrhoe (besonders, wenn täglich häufige Durchfälle bestehen), Stuhlinkontinenz, Abgeschlagenheit, reduzierter Ernährungszustand. 

Komplikationen (Fisteln, Abszesse, Stenosen und Blutungen) können längere Phasen der Arbeitsunfähigkeit verursachen.

Möglich ist auch, dass Störungen im privaten Bereich (Partnerschaft/Sexualität, Selbstwahrnehmung) zu depressiver Stimmungslage oder manifester Depression führen und sich negativ auf die Arbeitsleistung auswirken.

Schränken chronisch-entzündliche Darmerkrankungen das berufliche Ressourcenprofil ein?

Das kann der Fall sein: Körperliche Funktionen wie Heben, Tragen und Bewegen von Lasten können eingeschränkt sein. Arbeiten ohne die Möglichkeit spontaner Pausen (unabhängig vom Arbeitsablauf) können verunmöglicht sein, auch kann die berufliche Reisetätigkeit beeinträchtigt sein.

Weitere mögliche Einschränkungen: Geringer räumlicher Aktionsradius, ein WC sollte ständig erreichbar sein, die Arbeit mit Publikumsverkehr kann eingeschränkt sein.

Je nach Ausprägung der Symptome ist auch möglich, dass die psychische Belastbarkeit (z.B. Konzentration, Ausdauer) eingeschränkt ist.

Ist die prognostische Beurteilung der Arbeitsfähigkeit bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen einfach?

Meistens ist dies nicht der Fall. Der Krankheitsverlauf kann individuell sehr unterschiedlich und wechselhaft sein und es gibt wenig zuverlässige Prognoseparameter. Zudem ist die Korrelation zwischen Entzündungsparametern und funktioneller Beeinträchtigung häufig unzuverlässig.

Ist im akut-entzündlichen Schub überhaupt eine nennenswerte Arbeitsfähigkeit zu erwarten?

Meistens nicht.