Fallbeispiel Geriatrische Rehabilitation

88 jährige Patientin, hospitalisiert auf Innerer Medizin mit biventrikulärer kardialer Dekompensation bei St. n. TAVI und koronarer Herzkrankheit. Zusätzlich Gangstörung mit rezidivierenden Stürzen, aktuell Sakrumfraktur frisch nach Sturz während der Akuthospitalisierung. Aktive Nebendiagnosen beinhalten eine operierte lumbale Spinalstenose mit Rezidiv, einen Diabetes mit Polyneuropathie sowie ein chronisches Lymphödem beider Beine. Zahlreiche inaktive Diagnosen u.a. CLL. Patientin alleinstehend, Wohnung im 1. Stock mit Lift, keine Treppen, erhält informelle Hilfe durch eine Nachbarin.

Assessment zu Beginn der Rehabilitation (liegt Vertrauensarzt nicht vor, erhoben in Rehabilitationsinstitution):

Was ist die geeignete Einrichtung für die Patientin?

Akutgeriatrie? Sicher geriatrische Patientin, aber medizinisch stabilisiert. Daher zum jetzigen Zeitpunkt keine erneute Akuthospitalisierung indiziert.

Kardiale oder muskuloskelettale Rehabilitation? Aufgrund stark reduzierter Mobilität und Pflegeabhängigkeit sowie geriatrischer Multimorbidität nicht geeignet.

Übergangspflege: therapeutischer und medizinischer Behandlungsbedarf gegeben, keine rein pflegerische Problematik.

Geriatrische Rehabilitation: Richtiges Setting ärztlich, therapeutisch und pflegerisch mit Chance für Erreichen der Rehabilitationsziele.

NB: positiver Verlauf, Rückkehr nach Hause ohne externe Hilfe nach 19 Tagen, Austritts-FIM 64/91 motorisch 30/35 kognitiv 94/126 gesamt.