Da sich die Medikamentenvergütung in der obligatorischen Krankenversicherung auf die von Swissmedic registrierten und in der Spezialitätenliste (SL) aufgeführten Produkte abstützt, besteht in der Schweiz ein Bedarf an Medikamenteneinsatz und -vergütung auch ausserhalb der registrierten und zugelassenen Indikationen (off-label-use).
Vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind Kriterien für die Medikamentenvergütung im off label Bereich festgelegt worden. Die praktische Umsetzung führt im vertrauensärztlichen Alltag jedoch oftmals zu uneinheitlichen Auslegungen, Diskussionen mit den behandelnden Onkologen oder zu Verunsicherungen der Patienten.
Die Schweizerische Gesellschaft der Vertrauensärzte (SGV) und der Schweizerische Gesellschaft für medizinische Onkologie (SGMO) haben sich zum Ziel gesetzt, ihren Mitgliedern und weiteren Interessenten Grundlagen für eine einheitliche Vergütungsbeurteilung zu erarbeiten.
Eine erste gemischte Arbeitsgruppe nahm ihre Arbeit im Juni 2006, die von dieser Gruppe entwickelten Empfehlungen finden Sie ebenfalls in unserer Seite. Nach einem vorübergehenden Stopp konnte dann im Oktober 2010 eine neue, erweiterte Gruppe ihre Tätigkeit aufnehmen.
Die Arbeitsgruppe wird durch je 7 Mitglieder der SGV (Vertrauensärzte) und der SGMO (Onkologen) sowie 4 Pharmazeuten gebildet. Es handelt sich um eine unabhängige, wissenschaftlich orientierte Expertengruppe.
Die Arbeitsgruppe nimmt keine Aufträge von aussenstehenden Personen oder Firmen entgegen. Sie entscheidet selbst über die zu bearbeitenden Arzneimittel und orientiert sich dabei möglichst an der Aktualität der Problemstellung. Sie bearbeitet diese unter medizinischen wie auch ökonomischen Gesichtspunkten und gibt zu Handen der Vertrauensärzte respektive der Versicherer Empfehlungen ab. Die Arbeitsgruppe und die beiden Fachgesellschaften SGV und SGMO legen Wert auf die Feststellung, dass ihre Arbeit Empfehlungs- und keinen Weisungscharakter hat.
Bei den Off-Label-Anwendungen den Spreu vom Weizen trennen und die vertrauensärztlichen und onkologischen Kollegen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen.
Die Gruppe nimmt, wie oben erwähnt, weder von Verbandsmitgliedern, der pharmazeutischen Industrie, Versicherern noch von Patientengruppen Aufträge und Weisungen entgegen. Sie ist diesen gegenüber aber auch nicht weisungsberechtigt. Die publizierten Empfehlungen sollen nicht dazu führen, dass auf Registrationen verzichtet werden kann. Die Gruppe ist zudem kein Entscheidungsgremium oder paritätische Kommission für die Beurteilung von Einzelfällen.
Erfolgen in der SGV-Homepage. Es wird keine weitere Korrespondenz geführt. Bei neuen Fakten oder Gesichtspunkten behält sich die Arbeitsgruppe vor, Empfehlungen jederzeit zu ändern.
Mein Dank geht an Dr. med. Thomas Kroner, den fachlichen Leiter des Teams sowie an alle Kolleginnen und Kollegen dort, welche sich derart engagiert haben, es auch weiterhin tun.
Für die Arbeitsgruppe
Dr. med. Jürg Zollikofer, Präsident
März 2011
Off-label-use in der Onkologie: keine maximale, sondern optimale Medizin, SÄZ Nr. 14, v. 06.04.2011
Schweizerische Gesellschaft der Vertrauens- und Versicherungsärzte
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