Schweizerische Gesellschaft der Vertrauens- und Versicherungsärzte

Durchführungsart der kardialen Rehabilitation

Die kardiale Rehabilitation sollte primär ambulant erfolgen.

Eine ambulante Rehabilitation bietet für einige, insbesondere junge und noch berufstätige Patienten Vorteile:

  • Wohnortnähe (Transfer von und zur Therapie sind in weniger als 30 Minuten zu bewältigen)
  • Angehörige können einbezogen werden (zum Beispiel bei verunsicherten Patienten oder bei sprachlichen Problemen)
  • Teilzeit – Berufstätigkeit ist möglich
  • Durchführung abgestuft über einen längeren Zeitraum

Eher für eine stationär durchgeführte Rehabilitation sprechen:

  • erhöhtes kardiales Risiko
  • verminderte Leistung des Myokards
  • Komorbidität (Diabetes mellitus, COPD)
  • Psychische Beeinträchtigung (z.B. Verunsicherung nach erstmaligem akuten kardialen Ereignis)
  • Milieuwechsel angezeigt (bei ausgeprägten Stressfaktoren im Umfeld)
  • Fehlende Betreuung zu Hause

Eine stationäre Rehabilitation ist dann begründet,

  • wenn eine permanente ärztliche/medizinische Überwachung mit entsprechenden Kontrollen nötig ist
  • oder wenn Komorbiditäten vorliegen, die ambulant nicht behandelt werden können.
  • Im Weiteren können postoperative Komplikationen, die eine stationäre Weiterbehandlung nötig machen, ausnahmsweise auch bei fehlender Betreuung zu Hause einen stationären Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik rechtfertigen.

Pflegerische Massnahmen wie beispielsweise Wundverbandpflege, Einbinden der Beine oder Injektionen können auch durch die Spitex durchgeführt werden und rechtfertigen allein keinen stationären Aufenthalt.

  • Nicht gerechtfertigt ist eine stationäre kardiale Rehabilitation mit der Begründung der frühpostoperativen Verlegung von der Herzchirurgie in eine Rehabilitationsklinik. Die Verkürzung des akutstationären Aufenthalts führt zwar zu einer Kostenersparnis der herzchirurgischen Abteilung, aber mit der Konsequenz vermehrter an sich unnötiger stationärer Rehabilitationsaufenthalte und damit insgesamt zu höheren Kosten.

Dauer

  • Die Dauer eines ambulanten Rehabilitationsprogramms beträgt in der Regel 8 bis 12 Wochen.
  • Die Dauer der stationären kardialen Rehabilitation beträgt in der Regel 4 Wochen, kann aber in weniger komplexen Fällen auf 2 -3 Wochen verkürzt werden.
  • In ausgewählten Fällen kann auch eine Aufteilung der Rehabilitation in einen stationären (typischerweise 2 Wochen) und einen ambulanten Teil (typischerweise 6 Wochen) durchaus sinnvoll sein. Sehr oft eignet sich eine solche Aufteilung für jüngere Patienten, bei welchen eine kurze intensive Aufbauphase initial ausreicht, um den normalen Alltag zu bewältigen und sodann berufsbegleitend eine ambulante Rehabilitation anschliessen können.

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