​ HTA Ansätze im internationalen Vergleich

Vergleicht man verschiedene HTA Ansätze miteinander, so haben sich vor allem zwei Grundtypen herauskristallisiert: das englische und das französische Modell.

Das englische NICE (www.nice.org.uk) stützt stark auf oben beschriebene gesundheitsökonomische Evaluationsstudien ab. Für jedes neue Arzneimittel müssen routinemässig die Zusatzkosten pro QALY im Vergleich zum bisherigen Standardarzneimittel berechnet werden. Das englische Appraisal Committee hat dabei grundsätzliche eine Obergrenze (threshold) von GBP 20‘000 bis GPB 30‘000 pro QALY zu beachten. Andere Länder, wie beispielsweise Schweden verwenden ebenfalls solche Kosten-Wirksamkeits-Studien für die Entscheidungsfindung. Allerdings verwenden sie den ICER sehr viel flexibler. Beispielsweise berücksichtigen sie auch die Schwere der Krankheit, die Anzahl betroffener Patienten und das Vorhandensein von Alternativen. Zudem hat in den letzten Jahren auch Grossbritannien mit dieser fixen Obergrenze Probleme erhalten und so wurde diese inzwischen etwas aufgeweicht.

Der französische Ansatz (www.has-sante.fr) hingegen versucht den medizinischen Mehrnutzen des neuen Arzneimittels im Vergleich zum bisherigen Standard festzustellen. Darauf aufbauend wird dann je nach Höhe dieses medizinischen Mehrnutzens der Preis verhandelt.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Resultate der beiden Vorgehensweisen für Entscheidungen bei Onkologika trotz verschiedener Grundphilosophie letztlich gar nicht so unterschiedlich sind. Gemäss dieser Typologie folgt die Schweiz bei der Beurteilung von Arzneimitteln für die Vergütung durch die OKP eher dem französischen Modell.